Alte Chroniken berichten uns von Klösterle.

Illustriertes Erzgebirgisches Sonntagsblatt. Tageblatt Annaberger Wochenblatt. Hauptzeitung des Obererzgebirges. Nr. 50 / 132. Jahrgang. 11. Dezember 1938, S. 8.

Weihe der alten Pfarrkirche 1670.

Am 21. September 1670 wurde die neue Pfarrkirche zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit eingeweiht. Die Bauaufsicht führte Rosi de Luca, ein italienischer Baumeister.

Die letzte Hinrichtung.

Am 22. Juni 1725 um 9 Uhr vormittags fand in Klösterle die letzte Hinrichtung statt. Katharina Lux aus dem Dorfe Reihen wurde Kindesmordes halber enthauptet. Diese Halsgerichtsbarkeit, die der Herrschaft vorbehalten blieb, dürfte bis zum Jahre 1755 ausgeübt worden sein. Der Grundherr von Klösterle hatte keinen Scharfrichter, und so mußte dieser von Fall zu Fall von auswärts zugezogen werden.

Stadtbrände.

Bei dem Stadtbrand vom 14. September 1726, bei dem die Oberstadt mit der Kirche, Pfarre, Schule und dem Spitale eingeäschert wurde, blieb das Schloß verschont.

Am 24. Juni 1784 brannte die ganze Stadt mit dem Schlosse bis auf 7 Häuser ab. Damals ließ Graf Franz Josef Thun für die Abgebrannten Baracken erbauen. Unter seinem Sohn Graf Josef Thun, der am 12. März 1785 die Herrschaft Klösterle übernahm, wurde das Schloß wiederhergestellt.

Schloßneubau.

Am 31. Mai 1856 brannte das Schloß nieder und auch das Bräuhaus wurde ein Raub der Flammen. Graf Josef Oswald Thun ließ das Schloß nach den Plänen des Baumeisters Wenzel Hagenauer neu herstellen.

Am 23. August 1859 wurde Klösterle von einem furchtbaren Stadtbrand heimgesucht, bei dem aber das Schloß verschont blieb.

Der Grundstein zum neuen Rathaus 

wurde am 3. Mai 1855 gelegt. Es wurde mit einem stattlichen Turm versehen. Beim großen Brande 1859 brannte es ganz aus. Nur die Wände blieben stehen. Wie es damals wiederhergestellt wurde, blieb es bis heute.