Manfred Pollmer
Kultur und Heimat Kreis Annaberg. 7. Jahrgang. August 1960. S. 130.
Zu den ältesten Zeugen der Geschichte der alten Bergstadt Geyer gehört zweifellos ein roh aus Granit gehauenes Steinkreuz, das im Garten eines Wohnhauses auf dem Ziegelsberg steht.

Deutlich zeigt es auf der einen Seite die Umrisse eines nach unten gerichteten Schwertes. Das einzige, was man von ihm weiß, ist, daß es 1890 bei Ausschachtungsarbeiten am Ziegelsberg aufgefunden und willkürlich an seinem jetzigen Standort aufgestellt wurde. Sonst fehlt jeglicher urkundlicher Nachweis darüber.
Man vermutet, daß es sich um eines der noch an vielen anderen Orten vorhandenen Sühnekreuze aus vorreformatorischer Zeit handelt und daß dieses Kreuz einst auf der alten Richtstätte stand, die sich allerdings etwas weiter nach der Waltershöhe zu befunden hat.
Übrigens: die letzte Hinrichtung in Geyer erfolgte 1753 an der Sophie Elisabeth Melzer geb. Puschmann aus Tannenberg, die ihren Ehemann vergiftet hatte.